Frau mit Gemüse

Ausgabe 02/2021

Lesezeit 6 Minuten

Gesund Essen - so gelingt es

Wir tun es jeden Tag: Essen – mal nebenbei – mal mit Genuss oder um schnell satt zu werden. Dass eine ausgewogene Ernährung ein wichtiger Baustein für unsere Gesundheit ist, ist bekannt und wissenschaftlich belegt. Viele Menschen möchten gesünder und ausgewogener essen, um Erkrankungen vorzubeugen oder entgegenzuwirken.

Was einfach klingt, kann in der alltäglichen Umsetzung zur Herausforderung werden. Wir haben Andrea Sutter – Ernährungsberaterin und klinische Leitung bei Oviva – gefragt, wie eine Ernährungsumstellung gelingt.

Frau Sutter, was ist der erste Schritt, um seine Ernährung umzustellen?

„Als Ernährungsberaterin spreche ich mit vielen Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Ernährung ändern wollen oder müssen. Und fast jeder von uns hat auch schon mal eine Diät versucht oder sich z. B. vorgenommen, ab morgen keine Süßigkeiten, kein Fastfood oder Fleisch mehr zu essen. Das geht oft schief, weil man sich zu viel vornimmt und die Veränderung zu sehr von eigenen Essgewohnheiten abweicht.“

Foto Andrea Sutter Ernährungsberaterin Andrea Sutter
Eigene Essgewohnheiten kennen

„Wenn wir Essgewohnheiten und Ernährung umstellen möchten, ist der erste wichtige Schritt, die eigenen Essgewohnheiten zu kennen und zu überlegen: Was will ich genau ändern und wo gibt es Potenzial?“

Kleine Schritte, große Wirkung

„Hat man das für sich erkannt und weiß, was sich ändern soll, kann man in kleinen Schritten genau festlegen, wie man dieses Ziel erreicht. Je konkreter das eigene Vorhaben formuliert ist, umso leichter ist oft die Umsetzung, z. B.: „Ich gönne mir ab morgen eine kleine Süßigkeit pro Tag”, statt „ich esse die nächsten Monate keine Süßigkeiten”. Wichtig ist, dass wir unser Vorhaben positiv formulieren und nicht nur in Verboten.“

Das unterstützt Sie bei der Umstellung:
  • Schreiben Sie auf, was Sie verändern möchten. Beachten Sie dabei unbedingt Ihre Vorlieben und Tagesabläufe.
  • Formulieren Sie klare, konkrete Ziele.
  • Führen Sie ein Fototagebuch über ihre Mahlzeiten und Snacks: Das unterstützt Sie dabei, Essgewohnheiten zu erkennen und auch später bei der Umsetzung der Umstellung.
  • Schreiben Sie auch auf, wann eine Umstellung gut klappt und wann nicht.
  • Faktoren wie Stress oder schlechter Schlaf wirken sich auf unsere Essgewohnheiten aus.
  • Verbiegen oder überfordern Sie sich nicht für die Ernährungsumstellung: Wer bisher jeden Tag Fleisch gegessen hat, kann z. B. versuchen, das auf fünfmal die Woche zu reduzieren.
  • Haben Sie Geduld: Ganz generell dauert eine Verhaltensänderung bzw. eine neue Routine ca. 66 Tage.
Welche ernährungsbedingten Krankheiten nehmen besonders zu und woran liegt das?

„Generell kann man feststellen, dass die Zivilisationskrankheiten und deren ernährungsbedingten Auswirkungen, wie bei Diabetes Typ II oder Adipositas, enorm zunehmen. Einige Ursachen dafür klingen einfach, was leider nicht bedeutet, dass sie einfach zu lösen sind: In der westlichen Gesellschaft ist Nahrung quasi immer verfügbar, im eigenen Kühlschrank, an jeder Ecke, bis hin zur Lieferung nach Hause.“

„Parallel dazu müssen wir uns im Alltag immer weniger bewegen: Lieferdienste, Autos, Rolltreppen, Roller, Fahrstühle und z. B. auch Homeoffice nehmen uns immer mehr Wege ab – was prinzipiell natürlich nicht schlecht ist. Bloß führt diese Kombi oft zu einem Ungleichgewicht zwischen dem was wir verbrauchen und dem was wir zu uns nehmen. Dazu kommt noch ein Aspekt, der unser modernes Ernährungsverhalten kennzeichnet: das emotionsbedingte Essen. Wir essen also nicht nur aus Hunger, sondern haben emotionale Motive zu essen, wie z. B. Stress, Frust oder Angst.“

Wo setzt Oviva an und was ist der Vorteil?

„Wir unterstützen unsere Patient*innen beim Erkennen und Verändern ihrer Essgewohnheiten. Wichtig ist uns dabei, dass wir eine langfristige und individuell abgestimmte Lösung finden und dass unsere Patient*innen ihre Gewohnheiten und Beschwerden selbst erkennen und zuordnen können. Dabei setzen wir auf eine Kombination aus persönlicher Beratung mit einer smarten App, über die Menschen Informationen wie Mahlzeiten, körperliche Aktivität oder Gewicht festhalten. Zudem ermöglicht die App einen regelmäßigen Austausch mit der Ernährungsberaterin via Chat und versorgt die Oviva Patient*innen mit hilfreichen Lerninhalten. Langfristig gesehen hilft Oviva ihren Patient*innen, ein gesünderes Leben zu führen. Wir arbeiten seit 2016 mit diesem Konzept und konnten schon 190.000 Patient*innenerfolgreich betreuen.“

Digitale Ernährungstherapie bei ernährungsbedingten Erkrankungen

Die digitale patientenorientierte Ernährungstherapie unseres Kooperationspartners Oviva unterstützt Sie dabei, Ihre täglichen Ernährungs- und Essgewohnheiten positiv zu ändern, sodass sie sich wohler fühlen, gesünder leben und ernährungsbedingte Beschwerden lindern. Möchten Sie Oviva bei einer der Diagnosen nutzen, benötigen Sie nur ein Rezept von Ihrem*r Ärzt*in.

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Die digitale Ernährungstherapie unterstützt Sie bei diesen Diagnosen:
:: Übergewicht (BMI > 30)
:: Erkrankungen des Verdauungssystems
:: Lebensmittelallergien und -intoleranzen
:: Diabetes mellitus
:: Herz-Kreislauf-Erkrankungen
:: Fehl- und Mangelernährung
:: Rheuma und Gicht, Nierenerkrankungen