Junge Frau im Bett mit Schlafmaske

Ausgabe 03/25

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Schlafstörungen – mehr als nur Müdigkeit.

Viele Menschen kennen es: Nächte, in denen man sich von einer Seite auf die andere wälzt, das Gedankenkarussell nicht stoppen kann und am nächsten Morgen wie gerädert aufwacht. Ein paar unruhige Nächte sind kein Grund zur Sorge. Doch wenn Schlafprobleme über Wochen oder gar Monate bestehen, kann das weitreichende Folgen für Körper und Psyche haben.

Für diesen Artikel hat uns Dr. Albrecht Vorster, Biologe, Schlafforscher und Ideengeber der 7Schläfer-Schlaf-App, unterstützt. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich damit, wie Schlaf entsteht – und was ihn stört.

 Dr. Albrecht Vorster        

Wenn der Körper keine Pause bekommt
Während wir schlafen, läuft unser Organismus auf Hochtouren – nur anders als am Tag. Zellen werden repariert, das Immunsystem aktiviert Abwehrkräfte, das Herz schlägt langsamer, der Blutdruck sinkt. Fehlt diese nächtliche Regeneration, gerät das empfindliche Gleichgewicht durcheinander: Das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf- Erkrankungen und Stoffwechselstörungen steigt. Studien zeigen, dass Menschen mit chronischen Schlafproblemen häufiger an Übergewicht und Diabetes Typ 2 leiden. Auch die Infektanfälligkeit nimmt zu, weil das Immunsystem geschwächt ist.
»Anhaltende Schlafstörungen sind ein Risikofaktor für alle Volkskrankheiten«, weiß Dr. Vorster. »Bluthochdruck, Über gewicht, Depression, Demenz bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall. Am gefährlichsten ist hierbei Schnarchen mit Atemaussetzern in der Nacht. Dabei kommt es zu über 100 Aufweckreaktionen, starken Blutdruckschwankungen und Einschlafattacken am Tag.«
Dr. Albrecht Vorster: Mehrfaches Aufwachen, etwa 5- bis 20-mal pro Nacht, ist normal. Langes Wachliegen hingegen nicht.
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Wenn der Kopf nicht abschalten kann Nicht nur körperliche, auch psychische Faktoren spielen eine Rolle. Dauerstress Ängste oder die ständige Erreichbarkeit im Alltag führen dazu, dass das Gehirn in Alarmbereitschaft bleibt. »Ein Teufelskreis«, so Dr. Vorster. »Denn unerholsamer Schlaf vermindert unser Konzentrationsvermögen am Tag. Wir sind auch mental unausgeglichener. Daher sind Ein- und Durchschlafstörungen häufig ein Wegbereiter von Depressionen oder Angststörungen. Gleichzeitig lassen Schlafstörungen unser Stresslevel steigen, so fällt es uns abends noch schwerer abzuschalten.« Selbst im Bett gelinge es dann nicht, »herunterzufahren«. Betroffene berichten häufig, dass sie zwar müde sind, aber nicht einschlafen können – oder in der Nacht wachliegen.

Früh reagieren lohnt sich
Wer über längere Zeit schlecht schläft, sollte die Ursachen abklären lassen – ob beim Hausarzt, in einer schlafmedizinischen Praxis oder mit professioneller Begleitung durch digitale Angebote. Denn Schlafprobleme sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Signal des Körpers, das ernst genommen werden sollte. Wer früh reagiert, kann verhindern, dass kurzfristige Störungen chronisch werden – und findet meist schneller zurück zu erholsamer Ruhe.
Hilfe annehmen – auch digital

Neben ärztlicher Beratung und Verhaltenstherapie können digitale Programme nachweislich den Weg zurück zu erholsamem Schlaf unterstützen. Sie vermitteln Wissen rund um guten Schlaf, helfen beim Erkennen von Auslösern und geben konkrete Übungen an die Hand – bequem von zu Hause aus. »Die digitalen Programme nutzen das Behandlungskonzept der Kognitiven Verhaltenstherapie, welche nach den aktuellen medizinischen Leitlinien die Therapie der ersten Wahl ist«, erklärt Dr. Vorster. »Dieses Jahr erschien eine wissenschaftliche Studie im Journal of Sleep Research, die die hohe Wirksamkeit der 7Schläfer App belegt. Mit der App kann man sein unbewusstes Schlafverhalten und seine Denkmuster hinterfragen und neu erlernen. 78% der Nutzer in der Studie waren nach drei Monaten zufrieden mit der App. Dies unterstreicht die hohe Wirksamkeit.«
 

Gut zu wissen: Die 7Schläfer-Schlaf-App
Die BIG bietet ihren Versicherten das digitale Schlaftraining »7Schläfer« kostenfrei an. Entwickelt wurde das Programm von Schlafforscher Dr. Albrecht Vorster, der die Teilnehmenden persönlich mit seiner Stimme durch die Kurse begleitet. In sieben Wochen lernen Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Schlafgewohnheiten verbessern, Entspannung fördern und nächtliche Grübeleien loslassen können – wissenschaftlich fundiert, praxisnah und flexibel in Ihren Alltag integrierbar.
Guter Schlaf lässt sich lernen, genauso wie gute Ernährung oder gute Bewegung. – Dr. Albrecht Vorster
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