Mit Fatigue Syndrom und Long Covid Besser leben
Chronisches Erschöpfungssyndrom – auch chronisches Fatigue Syndrom (CFS) oder Myalgische Enzephalomyelitis (ME) – das Krankheitsbild ist vielfältig und für Patientinnen und Patienten sehr belastend: Sie sind in ihrem Alltag dauernd müde und über ein normales Maß hinaus körperlich und geistig erschöpft. Diese Symptome lassen sich auch durch ausgiebiges Schlafen oder Erholung nicht bekämpfen – nach dem Aufwachen sind Patienten immer noch erschöpft und tun sich bei körperlicher und geistiger Anstrengung schwer. Auch Long-Covid-Betroffene haben mit diesen Symptomen zu kämpfen. Eine App kann jetzt den Umgang damit erleichtern: Die Fimo Health App. Wir haben Alexander Krawinkel von dem App-Anbieter Fimo Health GmbH gefragt, was das Fatigue Syndrom genau ist und wie die App unterstützen kann.
Die Symptome bei ME/CFS sind vielseitig. Im Vordergrund stehen chronische Erschöpfung (Fatigue) mit der sogenannten Post-exertional Malaise – auch „Crash“ genannt: eine Belastungsreaktion des Körpers, die eine ausgeprägte und anhaltende Verstärkung aller Symptome nach geringer körperlicher oder geistiger Anstrengung nach sich zieht. Dazu kommen Schlafstörungen, kognitive Schwierigkeiten, Schmerzen und viele weitere Symptome.
Long Covid ist ein eigenes Krankheitsbild, bei dem als eines der häufigsten Symptome auch chronische Erschöpfung (Fatigue) auftritt. Betroffene haben aber meist noch viele andere Beschwerden. Die beiden Krankheitsbilder Long Covid und ME/CFS weisen eine Überschneidung von ca. 86 Prozent auf, sind aber dennoch aktuell getrennt voneinander zu betrachten.
Mit der Fimo App können Betroffene ihre Fatigue sowie andere Symptome in Zusammenhang mit ihren Tagesaktivitäten sowie Umgebungseinflüssen bringen. So verstehen sie über die Zeit ihre individuellen Einflussfaktoren für ihre Symptome und lernen, im Alltag besser mit ihrer Krankheit umzugehen. Zusätzlich erhalten die Patientinnen und Patienten Zugang zu einem Kurs innerhalb der App, der ihnen viele wichtige Hintergrundinfos über ihr Krankheitsbild gibt sowie Tipps und Strategien zum Krankheitsmanagement im Alltag. Methoden aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie und Achtsamkeit helfen beim Umgang mit der Krankheit.
Aktuell gibt es weder für Long Covid noch für ME/CFS eine kurative oder kausale Therapie. Es wird symptomatisch behandelt. Das wichtigste Therapieziel bei ME/CFS ist das Vermeiden der Post-exertionalen Malaise, also der Crashs. Dabei hat sich das Konzept des Pacing als hilfreich erwiesen, bei dem Patienten lernen, sich ihre Energie nach ihrer individuellen Belastungsgrenze einzuteilen. Auch für Long Covid Patienten ist dies aktuell ein zentraler Baustein der nicht-medikamentösen Therapie.
Eine eindeutige Antwort gibt es auf diese Frage noch nicht. Aktuell gibt es unterschiedliche Hypothesen zur Entstehung von ME/CFS. Da die Krankheit in ca. 50 Prozent der Fälle nach einer viralen Infektionskrankheit auftritt, geht die Forschung von einem Überleben der Viren innerhalb des Körpers aus, das dann eine chronische Entzündung auslöst. Neuere Studien weisen aber auch auf eine mögliche Autoimmunerkrankung sowie eine schwere Störung des Energiestoffwechsels hin. Abschließend ist die Frage der Entstehung noch nicht geklärt.
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