Ausgabe 01/25

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Neue Angebote nehmen Frauen-Gesundheit in den Fokus

Die BIG hat jetzt einige Angebote ins Programm genommen, die diesem so genannten »Gender health gap« entgegenwirken: 

  • FEMNA Health bietet mit dem Angebot FEMNA Care Schulungsprogramme ab 16 Jahre bei den Diagnosen Endometriose, Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), Prämenstruelles Syndrom (PMS) und Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS), Dysmenorrhoe und bei Wechseljahresbeschwerden
  • Remi Health vereinfacht die Krebsvorsorge mit einem Test auf Humane Papillom Viren (HPV) für Frauen zwischen 20 und 34 Jahren, der zu Hause gemacht wird. 

Wir erklären, was die Angebote bringen und sprachen dafür mit Ärztinnen der neuen Kooperationspartner!

FEMNA Care: Wie Schulungsprogramme bei hormonellen Erkrankungen und in den Wechseljahren helfen.

zeigt uns Dr. Leoni Matt, FEMNA Health

Wie sehen Sie den Stand der Dinge: Wie gut bekommen Frauen Hilfe bei Beschwerden?
»Oft werden Beschwerden als ›normal‹ abgetan: ›das gehört halt dazu‹. Wir haben ganz klare Zahlen, wie lange es dauert, bis eine Frau zum Beispiel die Diagnose Endometriose bekommt: im Schnitt 7 – 10 Jahre. Das können wir uns als Gesellschaft gar nicht leisten. Es ist übrigens nicht unbedingt das Versagen von einzelnen Behandelnden: Viele Faktoren tragen dazu bei, dass wir Patientinnen und Krankheitsbildern nicht gerecht werden. Beim Schließen dieser Versorgungslücken hilft FEMNA Care mit.«
Wie genau können die Schulungsprogramme Frauen helfen?
»Wir vermitteln medizinisches Wissen zu Hormonen, Zyklus oder Anatomie bei Endometriose, PCOS oder PMS/ PMDS und in den Wechseljahren. Betroffene lernen also, ihre Gesundheit besser zu verstehen, Symptome aktiv zu managen und etwas für ihre Langzeitgesundheit zu tun. Tipps zu Ernährung, Bewegung und Stressmanagement sind ebenfalls zugeschnitten auf die jeweilige Erkrankung oder Lebensphase.«
Ergänzt werden die Programme bei Bedarf durch drei persönliche Beratungstermine. Wie laufen die ab?
»Bei den Terminen erhalten Frauen eine telefonische, individuelle Beratung, mit einer gründlichen Betrachtung der gesundheitlichen Vorgeschichte und aktuellen Beschwerden. Die Beraterin ist eine kontinuierliche Ansprechpartnerin.«
Wie läuft das Zusammenspiel mit behandelnden Gynäkologinnen und Gynäkologen?
»FEMNA Care versteht sich als Therapiebegleitung. Wir schlagen also keine Änderungen einer ärztlichen Therapie vor, sondern bieten ganzheitliche Behandlungsergänzung und Support.«
Welche Rolle spielt der Lebensstil bei den Erkrankungen bzw. in den Wechseljahren?
»Zahlreiche Studien zeigen, wie sich Ernährung und Bewegung zum Beispiel bei der Linderung von Schmerzen bei Endometriose oder der Milderung von PMS-Symptomen auswirken. Auch Folgeerkrankungen können vermieden werden. Jedoch muss klar sein: Lifestyle-Veränderungen lösen nicht alles! Das würde unfaire Erwartungen an die Patientinnen setzen.«
HPV­-Test­Kit vereinfacht die Krebsvorsorge mit einem Test von Remi Health auf Humane Papillom Viren (HPV) für zu Hause.


Wie das funktioniert, erzählt uns Dr. Susanne Hampel.

Was ist HPV und wie stecke ich mich an?
»Humane Papillom Viren (HPV) gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen und können bei jedem Sexualkontakt übertragen werden, auch beim Oralverkehr.«
Was ist das Gefährliche an HPV-Infektionen?
»Es gibt unterschiedliche HPV-Typen, die in Gefährdungsklassen gefasst werden. Einige Typen von HPV können Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs und später Zervixkarzinome verursachen, wenn die langwierigen bestehenden Infektionen nicht ausheilen. Auch im Hals-Rachenbereich gibt es HPV- Infektionen, und sie können auch dort Krebs verursachen.«
Wie kann man sich schützen?
»Prävention bietet einerseits die fachgerechte und sichere Anwendung von Kondomen bei jedem Sexualkontakt. Andererseits bietet die HPV-Impfung, die Jugendlichen von der STIKO angeraten wird, vor Aufnahme der ersten sexuellen Beziehungen einen optimalen Schutz.«
Was bedeutet es für mich, wenn mein Testergebnis positiv ist?
»Beim positiven Nachweis einer HPV-Infektion sollte unbedingt eine Beurteilung des Muttermundes in der gynäkologischen Praxis und eine weitere Kontrolle erfolgen. Das ist besonders wichtig, wenn die Frauen einige Monate oder Jahre nicht mehr bei der Vorsorgeuntersuchung waren. Es können dann auch Gewebeprobenentnahmen erfolgen – die sind aber nicht schmerzhaft! Der Frauenarzt bespricht nach den aktuellen Ergebnissen das weitere therapeutische Vorgehen. Sie können bei einem auffälligen Testergebnis auch direkt eine telefonische Beratung bei einem Arzt von Remi Health buchen. Der BIG-Terminservice unterstützt Sie bei einem Termin beim Gynäkologen vor Ort.«
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Wie funktioniert der HPV-Test für zu Hause?
Viele Frauen nutzen die regelmäßige frauenärztliche Untersuchung leider nicht. Der ­HPV-Test ­ermöglicht­ einen­­ Abstrich­ bequem und einfach von zu Hause. Eine ­genaue­­ Anleitung­ für­ den ­Abstrich­­ erhalten ­Sie ­mit­ dem­ Testkit. ­Der­ Abstrich­ wird ­dann ­ans ­Labor ­geschickt ­und das­ Ergebnis­ kommt­ wenige ­Tag ­später ­überein Online-Portal.
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